2.4.06

Bilder aus dem Arbeitsleben

Nachdem ich immer wieder gefragt werde, was ich denn hier in Seoul so mache und wo ich eigentlich arbeite, möchte ich mal ein bißchen aus meinem Berufsalltag plaudern. Und es gibt Fotos pour "la génération digitale".

Ich arbeite als Deutschlehrer an der Korea Universität in Seoul. Die Studenten sind genauso willig und faul (je nachdem) wie in Europa, nur mit dem entscheidenden Unterschied, daß sie sehr viel höflicher sind, sich ein Teil von ihnen beim Begrüßen tief verneigt, viele von ihnen eine Arbeitskopie ebenfalls mit tiefer Verbeugung entgegennehmen und sehr leicht zum Lachen zu bringen sind. Mit meiner "Louis de Funes-Gedenk-Pantomime" erreiche ich täglich ein dankbares Publikum.

Betreten wir nun gemeinsam den Universitäts-Campus. Ich teile mir ein Büro im 7. Stock des IFLS-Gebäudes mit einer Kollegin. Die Aussicht über Seoul ist so fantastisch, daß ich dazu eine Extra-Fotoserie anfertigen werde. Hier erstmal ein Bild aus den Abendstunden. Im Hintergrund stelle man sich bitte die Skyline von Seoul vor.


Wie man sieht, ist unser Büro relativ groß. Jeder hat seinen eigenen Schreibtisch. Es gibt einen gutsortierten Handapparat für den Unterricht. In der Mitte des Raumes steht sogar ein großer Tisch. Die rechte Seite (dort, wo die schwarze Jacke über dem Stuhl hängt), gehört mir. Meine Wand ist längst nicht mehr so leer. Ich habe einen Berlin-Starschnitt aufgehängt. Home is, where the heart is. Was die rote Personenwaage unten zwischen den Stühlen soll, kann ich auch nicht genau erklären.

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(schnipp)

(schnapp)
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Da diese Aufnahme am Abend gemacht wurde, sieht es hier wenig betriebsam aus. Der Eindruck täuscht. Tagsüber brummt der Laden. Auf unserem Gang arbeitet auch die englischsprachige Dozentenfraktion, also Leute aus Kanada, Irland, Südafrika, Australien, etc. Ganz hinten, am Ende des Ganges, liegt der Computerraum, wo man nicht nur seine Mails liest und Unterrichtskopien erstellt, sondern auch die Kollegen auf einen Plausch trifft.

Die roten Feuerlöscher auf dem Boden sind übrigens echt. Keine Ahnung, was man damit im Notfall machen soll. Sie werden jedenfalls täglich liebevoll von einer Putzfrau entstaubt, die in einer Luke (roter Pfeil) neben den Fahrstühlen zu wohnen scheint. Zumindest habe ich sie da schon des öfteren herauskommen sehen.