25.4.06

Shoppinghada!

Einkaufen! Der Koreaner liebste Freizeitbeschäftigung! Der Sonntag war verregnet und nass. Wie gut, dass die Einkaufszentren durchgehend am Wochenende geöffnet haben, so muss man sich nicht vor dem heimischen Fernseher langweilen, sondern trifft auf ungefähr 100.000 andere Einkaufswütige in den sogenannten Malls der Stadt. Und davon gibt es einige in Seoul.

Eigentlich wollte ich ja in ein "besonderes Museum", wie es der Reiseführer besonders blumig umschrieben hatte, nämlich ins "Kimchi Museum" (weitere Erklärungen unten). Dass daraus dann ein längerer Einkaufsbummel wurde, daran war die COEX Mall schuld.

Als gebürtiger Berliner, den so leicht nichts überrascht und aus den Socken haut, lernt man in Seoul wieder das Staunen. Man macht sich als Mitteleuropäer kein Bild davon, was man alles einkaufen und wie große Verkaufsflächen es dafür geben kann. Die COEX Mall überzeugte erstmal durch die ungeheure Weitläufigkeit. Am Ende der Tour wunderte ich mich, dass ich von dem vielen Herumlaufen in den kilometerlangen Gängen noch keinen Muskelkater spürte. In diesen Einkaufszentren würden sich auch die in den U-Bahnstationen so beliebten Rollbänder anbieten. (Ja, ich bin doch sehr deutsch und mache gleich mal einen Verbesserungsvorschlag!) Außerdem würde dann der Fußgängerverkehr in den Passagen auch flüssiger laufen. Denn die Leute nehmen keinerlei Rücksicht, ob ihnen da jemand von vorn entgegenkommt. Man läuft links, man läuft rechts. Man bleibt auch gern mal einfach so im Weg stehen. Oder man huscht von einer Seite auf die andere Seite. Irgendeiner wird schon ausweichen und Platz machen. Rollbänder würden dieses Problem zum Teil lösen.

Ich brauchte ungefähr eine halbe Stunde, um mich zu orientieren, wo ich mich gerade befand. Eine weitere halbe Stunde verging, um herauszufinden, wo ich eigentlich hinwollte. Denn diese Mall beherbergte nicht nur Läden und Geschäfte, sondern auch ein Multiplexkino mit 16 Sälen, ein Riesenaquarium mit Eintritt, ein Kongreßzentrum und eben jenes schon erwähnte Kimchi Museum. Wobei das Museum dann doch eher niedlich und klein war - im Verhältnis zu den anderen Teilen des Gebäudes. Nach einer halben Stunde im Museum hatte ich nicht nur 80 verschiedene Kimchi-Arten, die Geschichte, den Herstellungsprozeß und die gesundheitlichen Auswirkungen kennengelernt sondern durfte am Ende der Ausstellung auch noch ein paar Sorten probieren.

Was ist Kimchi? Kleiner Exkurs: Was den Deutschen ihr Sauerkraut, ist den Koreanern ihr Kimchi. Eine nationale Angelegenheit. Eine Beilage, die zu jedem Essen dazu gehört und die kostenlos in den Restaurants vor dem Hauptgericht serviert wird. Eingelegter Kohl. Das Verfahren ist mehrere tausend Jahre alt. Weitere Informationen hier oder hier oder hier.

2 Comments:

At 8/5/06 00:23, Anonymous Anonym said...

COEX ist groß, aber beeindruckender ist Lotte Shopping. Einfach mal nach Euljiro 1(il)-Ga fahren und dann Richtung Lotte Shopping Mall gehen. Sind insgesamt drei Gebäude. Im ersten Untergeschoss gibt es auch jede Menge europäischer Lebensmittel (allerdings 500% deutscher Preis). Das Essen dort ist bischen teuer, aber doch ziemlich lecker und mal ne Abwechslung. Nicht sehr weit weg ist das Shinsegae Kaufhaus. Dort gibt es eine Skyterasse und die wohl größte kaufbare Tortenanzahl der Welt. Aber alles nur für Leute, die gerne einkaufen und vor allem vieeel Geld haben (gehöre leider nicht zu letzteren ;))

 
At 10/5/06 23:46, Blogger sca said...

Danke für den Tipp. Werde mich bald mal auf den Weg dorthin machen... (auch wenn ich nicht so gern einkaufe).

 

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