20.12.06

Lichterfest

Daran, dass in den Seouler U-Bahnstationen und in den meisten öffentlichen Gebäuden Weihnachtsbäume stehen, gewöhnt man sich schnell. Natürlich feiert man Weihnachten nicht in Korea. Da dieses Fest keine Tradition hat, gerät es sehr schnell zum Karneval, nämlich dann, wenn sich Verkäuferinnen und Kellnerinnen kleine Elchgeweihe auf den Kopf setzen und in den Schaufenstern so aufwändig viel Kitsch dekoriert wird, dass man Augenkrebs bekommt.

Eine nicht repräsentative Blitz-Umfrage unter Freunden, Bekannten und Studenten ergab ein buntes Potpourri von Meinungen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Hier eine Auswahl:

- "Es ist ein Fest für Pärchen, die sich etwas schenken wollen."
- "Es ist ein Fest für Christen, aber ich bin kein Christ."
- "Wir schenken nur innerhalb der Familie etwas."
- "Weihnachten wird überhaupt nicht gefeiert in Korea. Das ist nur für Ausländer." usw. usf.

Trotzdem war ich ziemlich baff, als ich am Montagabend in Jonggak ausstieg und am Cheonggyechoen entlanglief und dabei ein wahres Lichtermeer entlang dieses kleinen innerstädtischen Flusses erblickte. Ich war sowas von baff, dass ich beschloss, noch einmal wiederzukommen, um das alles zu fotografieren.

Mit Weihnachten hat das auch nicht viel zu tun. Aber es verzaubert einige hundert Meter Hochhausschluchten und lässt die Umgebung in freundlichem Licht erstrahlen. Fröhliche Weihnachten, Korea.

1 Comments:

At 7/1/07 23:42, Anonymous Anonym said...

Hat doch was mit Weihnachten zu tun, ist nämlich eine italienische Weihnachtstradition, die nun nach Korea umgepflanzt wurde...

 

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