31.8.08

Schättlägg

Wir werden einfach nicht müde. Unser Jetlag (Schättlägg) dauert nun schon fast eine Woche an.

In Seoul ist es nachts so heiß, dass man nicht einschlafen kann. Draußen vor dem Fenster dröppelt es unaufhörlich auf ein Blech. Es hat nicht geregnet in letzter Zeit. Muss wohl Kondenswasser sein, was sich da in den Rohren gebildet hat und einem den Schlaf raubt.

Auffallend wenige Zikaden gibt es dieses Jahr am Ende des Sommers, die uns mit ihrem Schnarren die perfekte abendliche Geräuschkulisse lieferten. Jetzt sitzen wir abends vor der Klimaanlage, die im Dauerbetrieb läuft. Das monotone Rauschen macht leicht schläfrig. Man döst mehr, als dass man wirklich fest einschläft. Die Traumphasen erreicht man fast gar nicht.

Tagsüber geht es so weiter: Man steht irgendwann auf, guckt erschrocken auf die Uhr und wundert sich, dass es schon wieder so spät ist. Nach 10 Schritten in der Wohnung muss man sich setzen und etwas trinken. Nach 100 Schritten vor der Tür sehnt man sich nach einem Bett. Aber wenn man dann liegt, kann man wieder nicht schlafen.

Alles ist anstrengend und geschieht in Zeitlupe. Wie gut, dass ein Sommer in Deutschland trotz aller Regenschauer und grauer Wolken erträglich ist. Denn nichts ist unangenehmer, als 6-8 Wochen im Jahr sich in einem permanenten Dämmerzustand zu befinden. Einerseits nicht richtig wach zu sein und andererseits nicht schlafen zu können.

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2 Comments:

At 1/9/08 12:53, Blogger Jens-Olaf said...

Wir haben's ohne Klimaanlage geschafft. Nun wird es nachts seit einer Woche "richtig" kühl. 22-25°C, statt 28°C vorher in der Wohnung. Das nenn' ich mal Anpassung.
Ich kann mich erinnern, dass ich in Deutschland die 20+ Nächte verflucht habe.

 
At 2/9/08 11:02, Blogger sca said...

Sechs Grad weniger sind ein gewaltiger Unterschied. Ich nehme mal an, du warst den Sommer ueber in Korea und hast dich insoweit schon ganz gut an die hiesigen Bedingungen angepasst.

 

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