28.9.08

Aktuelle Kamera, 2008-09-28

Den Berlin-Marathon 2008 gewinnt der Äthiopier Haile Gebrselassie in Weltrekordzeit und dabei "verdiente er pro Minute gut 2822 Euro." Netter Stundensatz.

Die Berliner haben den Marathon. In Seoul muss aber alles immer gleich zehn Nummern größer sein. Berichtet wird von einer deutschen Teilnehmerin, die "in Seoul bei den Weltmeisterschaften im 24-Stunden-Lauf" teilnimmt. Allerdings verdient man da nur Ruhm und Ehre (und an den Füßen die eine oder andere große Blase dazu).

Pubertierende Fotojournalisten findet man nach folgender Methode: "Die Kollegen von Akihabaranews liefern dazu nur wenig technische Daten, aber einen ganzen Haufen Pressebildchen: Sie scheinen sich mal wieder mehr für die jungen Damen zu interessieren, die auf den Pressebildern das Telefon mit dem treffenden Motto “Touch, Play, Love” werben." Der Werbeslogan klingt auch ziemlich pubertär.

Wie die Kunst mit der Wirtschaft verbandelt ist und was man bei der diesjährigen Korean International Art Fair (KIAF) so erlebt, schildert "Die Welt": "Nun darf nicht der Eindruck entstehen, dass auf der KIAF 2008 alles eitel Sonnenschein war. Korea hängt dafür wirtschaftlich zu sehr mit den USA zusammen. Wenn Amerika niest, hat Korea Fieber. Dazu kommen noch landeseigene Wirtschaftsskandale. Und das alles drückte doch ein wenig auf die Stimmung." Dieser Herbst dürfte noch eine ganz erschütternde weltweite Grippe erleben.

Ebenso unentschlossen im abschließenden Urteil scheint die Kollegin vom "Tagesspiegel" zu sein, die zu der gleichen Veranstaltung feststellt: "Welche Strategie für Asiens Kunstmarkt ideal ist, fällt schwer zu entscheiden. Zumal auch das Angebot der koreanischen Galerien thematisch wie formal völlig auseinanderfällt und einen teils fasziniert, dann wieder ratlos zurücklässt." Dumm nur, wenn die Kunst nicht zu einem spricht. Oder in der falschen Sprache.

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