9.11.08

Aktuelle Kamera, 2008-11-09

Ein Anachronismus erreicht vielleicht demnächst Korea: Ab 2012 soll der Formel-1-Zirkus auch hier stattfinden, liest man bei Motorsport aktuell. Wahrscheinlich brechen die Zuschauerzahlen in Europa und Amerika immer weiter ein, so dass sich Herr Ecclestone immer exotischere Nischen suchen muss.

5 bis 6 Stunden pro Tag am Computer daddeln, das sei gar nicht so lange, meint ein koreanischer Student im Interview mit dem "Express". Wie kann man dann noch ein fleißiger Student sein? Und wann schläft dieser Mensch eigentlich? Nur Koreaner kennen die Antworten darauf.

Über das Dogil Maeul, das Deutsche Dorf, auf Namhae wird mal wieder berichtet. Diesmal erschien der Artikel in der "Süddeutschen Zeitung". Auf die für 2009 angekündigte Doku über die zurückgekehrten koreanischen Gastarbeiter in ihre Heimat von Frau Sung-Hyung Cho, die auch die sehenswerte Dokumentation über das Heavy-Metal-Festival in Wacken gedreht hat, freue ich mich jedenfalls schon.

Wie man das eigentlich spannende Wirtschaftsthema "Korea - Testmarkt für Schönheit" journalistisch gründlich versemmelt, indem man es superlangweilig und staubtrocken rüberbringt, macht die Presseabteilung der Deutsch-Koreanischen Handelskammer vor. Ich hätte es gut gefunden, wenn im Artikel das in Korea sehr populäre "Whitening" erklärt worden wäre oder ob koreanische Produkte auch in Deutschland eine Chance haben oder warum Koreaner vergleichsweise viel Geld für Kosmetik ausgeben. Null Analyse und lehrreich für alle, die wissen wollen, wie man einen Artikel nicht schreiben sollte. Besonders peinlich daran ist, dass die Deutsch-Koreanische Handelskammer in Seoul eine Niederlassung hat, aber der Autor für seine Recherche das Büro anscheinend nicht verlassen, sondern seine Informationen in 10 Minuten aus dem Web zusammengesucht hat.

Dafür macht der folgende Beitrag bei TheJunction alles richtig und bringt ein paar gute Infos und Fotos über Nordkorea, obwohl der Autor wahrscheinlich noch nie in Nord- oder Südkorea war.

Zum Schluss noch ein aufschlussreicher Artikel für alle Nerds bei maclife darüber, warum das Apple-iPhone bislang nicht in Korea angeboten wird:
Ähnlich wie in Japan wird auch der Mobiltelefon-Markt in Süd-Korea von einheimischen Herstellern dominiert. Anders als in Japan sind dafür aber nicht die Präferenzen der Mobilfunkanbieter verantwortlich, sondern eine Vorschrift der koreanischen Regierung: Alle Telefone müssen mit der WIPI-Plattform kompatibel sein, die größtenteils auf Java basiert - und das iPhone ist bekanntlich Koffein-freie Zone.

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1 Comments:

At 9/11/08 17:57, Blogger Jens-Olaf said...

Also, ich würde anstelle der SZ nicht so dick auftragen. Koreaner latschen NICHT fremdem Leuten über deren Grün. Das kann hier jeder sehen; die wilden genutzten Gärten auf den Brachflächen der Städte werden weitgehend respektiert. Wohlgemerkt genutztes fremdes Eigentum. Etwa 50% der Koreaner leben in Apartmenthäusern, der Rest (noch) nicht. Soviel zur Medienkritik heute.

 

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