28.2.07

Rundschau vom 28.02.2007

Die "Zeit" befragt Teresina Moscatiello zu ihrem Film über Kriegssimulationen der US-Armee in Deutschland, die als Vorbereitung der Soldaten für den Einsatz im Irak dienen.

Die Hintergrundgeschichte zum diesjährigen World Press Photo Award wird bei Telepolis aufgerollt.

Fake oder Realität? In Dänemark wird mit einer unkonventionellen Methode auf das Tempolimit aufmerksam gemacht.

Im Dethroner werden nützliche, aber zum Teil auch überflüssige Utensilien für die Reise vorgestellt. Eher für Fernreisen. Eher für Abenteuerreisen. Eher für MacGyver-mäßiges Herumturnen durch die Weltgeschichte.

26.2.07

Rundschau vom 26.02.2007

Oscar-Spezial

Die Liste der Preisträger.

Der Oscar für den besten fremdsprachigen Film geht an "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck (Mann, sind die bei Wikipedia schnell mit dem Aktualisieren...) 33 Jahre ist dieser Regisseur erst alt! Was für Perspektiven sich da noch auftun. Da hab ich mich heute das erste Mal gefreut.

Und wie das unter den Deutschen so üblich ist, dürfen natürlich die obligatorischen "Ans-Bein-Pinkler" nicht fehlen: Einmal seriös, einmal drollig bitte.

Martin Scorsese
(Mann, sind die bei Wikipedia schnell mit dem Aktualisieren...) gewinnt im fünften Anlauf endlich einen Oscar als bester Regisseur für "Departed – Unter Feinden". Da hab ich mich das zweite Mal gefreut. Den Film hatte ich noch Anfang Januar in Berlin gesehen und er gefiel mir ganz gut, was ich von den Vorgängerfilmen in den letzten Jahren von Scorsese nicht gerade behaupten konnte.

Interessante Hintergründe über die Entstehung von "The Departed" gibt der Kameramann Michael Ballhaus in der "SZ" preis.

Für diejenigen, die nie genug vom Oscar bekommen können, empfehle ich die Linkliste beim Blogboten.

Mein Bloc, dein Bloc, unser Bloc

Thyssen bloct jetzt auch. Und zwar ganz öffentlichkeitswirksam auf dem Campus der Korea Universität. Leider hat der Vorstand des Konzerns noch nicht verstanden, dass man Blog mit "g" schreibt und dass das normalerweise im Internetz stattfindet.

25.2.07

Bericht von einem öffentlichen Jungbrunnen

Wanderer, kommst du nach Seoul, dann vergiss nicht, wie alt du bist.
Eine hierarchisches Einordnung erfährt man in Korea vor allem über das Alter. Ganz im Sinne der koreanischen Denkweise, einer sozialen Gruppe anzugehören, verhält es sich auch mit dem Gedanken, sich altersgerecht in die Gesellschaft einzufügen. Der Freundes- und Bekanntenkreis ist dem eigenen Alter ähnlich. Unterschiede von mehr als zehn Jahren zwischen zwei Menschen gelten als Seltenheit.

So findet ein jedes Milieu auch aus Altersgründen seinen eigenen Bezirk in Seoul. In Myongdong schlägt das jugendliche Herz der Stadt. Wer älter als 25 Jahr ist, fühlt sich dort manchmal schon sehr alt.

In Jongro-gu bin ich dagegen innerhalb von zehn Minuten um gefühlte 50 Jahre gealtert. Ich kam an einem Park vorbei, aus dem laute Trommel- und Schellenklänge bis zur lauten Hauptstraße herüber drangen. Neugierig ging ich immer weiter in Richtung Musik.

Die erste Gruppe, die ich sah, wurde von einer Frau angeführt. Sie war Mitte 60, in der Hand hielt sie ein Mikrofon, in das sie laut sang. Um sie herum tanzten Männer, die ungefähr in ihrem Alter waren. Aha, eine Tanzveranstaltung. Ich ließ meinen Blick weiter schweifen und entdeckte noch mehr Menschen, die grüppchenweise musizierten und zusammen im Park tanzten. Der Alterungsprozess setzte langsam bei mir ein.

Staunend ging ich immer weiter in den Park hinein. Bei der größten Tanzgruppe, an der ich vorbeiging, war nicht ganz klar, wer nur Zuschauer und wer aktiver Tänzer war. Jeder machte irgendwie mit. Wer nicht mehr so gut zu Fuß war, klatschte eben in die Hände oder wackelte mit dem Kopf. Auch hier wurden die Tänzer von Musikern begleitet.

Um dieses Bild zu machen, musste ich die Kamera über den Kopf halten und abdrücken, weil der innere Tanzkreis von einer Menge Zuschauer umgeben war. Die Koreaner waren zwischen 60-90 Jahre alt.

Ich fragte meine Begleitung, was das alles darstellen solle.

- "Das ist ein Treffpunkt für Senioren."

- "Ja, das sehe ich auch. Und warum?"

- "Guck sie dir mal genauer an."

Ich guckte. Nichts deutete auf irgendwelche Besonderheiten hin. Die Menschen waren durchschnittlich gut gekleidet. Sie hatten alle einen leicht enthemmten Glanz in den Augen. Sie waren ausgelassen, von einer kindlichen Freude erfasst und befanden sich gerade auf einer Zeitreise. 50 Jahre zurück...

Erinnerungen an die eigene Jugend. Die Beine bewegen sich wieder ganz leicht. Die Schmerzen sind weg. Federnde Körper voller Spannkraft. Die vielen Männer schauen die wenigen Frauen so an, als wären sie auf Brautschau. Die wenigen Frauen schauen demonstrativ weg, schälen Äpfel und palavern lachend mit ihren Freundinnen. Aber es ist zwischen den Geschlechtern nicht das verkrampfte verlegene Gefühl von einst, sich keine Blöße geben zu dürfen, willensstark auftreten zu müssen, weil das ganze Leben ein einziger Konkurrenzkampf darstellt, in dem es sich zu behaupten gilt. Hier sind die Koreaner - vielleicht das erste Mal in ihrem Leben - einfach nur Menschen, keine öffentlichen Personen. Dafür müssen sie erst Senioren werden, um so abgeklärt zu werden und zu verstehen, dass es eigentlich egal ist, wer man ist und wen man gerne darstellen möchte.

Vergiss, was war...

Bei einigen von ihnen habe ich den Eindruck, dass sie alkoholisiert sind. Dieser Eindruck sollte sich später bestätigen, als ich an Verkaufsständen mit Soju und Makkoli vorbeikam. Auch wurde viel gegessen, denn Essen und Trinken gehören nun einmal zusammen.

- "In zehn Jahren bin ich vielleicht auch hier", sagte meine Begleitung zusammenhanglos.

Ich zog die Augenbraue hoch und schüttelte den Kopf.

- "Nein, du doch nicht."

Ich versuchte aufmunternd zu lächeln. Ich lächelte in einen Spiegel. Der Spiegel nickte mich heftig an:

- "Doch doch, hierher kommen die Leute, die kein Geld haben."

Ich hätte heulen können in diesem Moment. Natürlich! Das war des Rätsels Lösung.

- "Glaubst du, dass hierher die Leute kommen, die Geld haben?", fragte mich der Spiegel.

Ich schüttelte den Kopf.

- "Wer Geld hat, der geht woanders hin. Hierher kommen die Leute, die nichts weiter haben als sich selbst und ihre Probleme", erklärte die immer noch lächelnde Person neben mir.

Wir blieben stehen. Auf einer kleinen Bühne, die mich sehr an einen bestimmten deutschen Kurpark in einem vorwiegend von deutschen Rentnern aufgesuchten Kurort erinnerte, stand ein gepflegt aussehender Koreaner etwa Anfang 60 mit zurückgekämmten Haaren und einer gelb-orangenen Jacke und sang etwas in der Art von "Wir sind jung und uns geht's prima".

Er war der Held der Stunde. Die Anwesenden jubelten ihm zu. Tanzten. Klatschten. Hoben die Hände. Oder verharrten andächtig für einige Minuten vor der Bühne. Ein Popstar, der sein Publikum gefunden hat und dem es für einen Moment gelingt, dass die Zuhörer sich besser fühlen.

Bei mir trat der gegenteilige Effekt ein. Mittlerweile fiel es mir immer schwerer, aufrecht auf den Beinen zu stehen. Im Rücken piekste es. Meine Augen brannten.

- "Gehen wir weiter, ja?"

Noch weiter hinten in diesem Park stellte ein Kalligraph seine Arbeiten aus. Auf langen weißen Papierbahnen waren mit schwarzer Tinte Schriftzeichen gemalt worden.

Hätte mich wirklich nicht gewundert, wenn da etwas über Leben und Tod gestanden hätte.

Rundschau vom 25.02.2007

Schlechte Angewohnheit: Sonntags bloggen. Aber die ganzen gespeicherten Artikel im Scrapbook müssen raus, damit wieder Platz für Neues vorhanden ist.
  • Murdelta kommentiert einen Artikel von wirres.net, wie sich durch extensive Mediennutzung im Internet die persönliche Wahrnehmung verändert. Interessant, weil ich mich teilweise darin wieder erkenne. (Seit wie vielen Wochen habe ich keine CD mehr eingelegt?)
  • So etwas wie Liebe erkennt die "Welt" im Verhältnis zwischen Dänen und Deutschen und geht auf sprachliche Übernahmen ein.
  • Eine (fast schon literarische) Familiengeschichte erzählt die "ZEIT" anhand der Castro-Brüder auf Kuba und prognostiziert einen bevorstehenden Macht- und Systemwechsel.
  • Und wer keine Freunde findet, sucht sich eben ein Schaf...

Jaaaha, doch

Mein "innerer Schweinehund" sucht sich jetzt schon jetzt Werbeflächen mit ganz subtilen Botschaften auf dem Campus, die zu mir sprechen...

Hörst du ihn auch?

23.2.07

S. geht

Er wird uns fehlen. Nicht deswegen, was er gesagt hat, sondern wie er es gesagt hat. Aus einfachen Dingen komplizierteste Sachverhalte zu machen, darin bleibt er wohl unübertroffen.

Gesammelte Heldentaten bei blog'n'roll.

Rundschau vom 23.02.2007

Am kommendem Sonntag werden die "Oscars" verliehen. Die "Zeit" fasst alle Nominierungen ganz hübsch zusammen.

Clint Eastwood erzählt in der "SZ" Episoden und Anekdoten über die Entstehung seines neuen Films "Letters from Iwo Jima".

Über die harte Stellensuche für Uni-Absolventen in Japan berichtet der "Stern" und erklärt in einem Nebensatz die niedrige Arbeitslosenquote.

Auf den Songbird-Browser freue ich mich, wenn er demnächst ohne Aussetzer und Abstürze so richtig losträllert. Auch "in action" schön anzusehen. (via)




So lerne ich eine Fremdsprache!

Immer noch vom guten Vorsatz beherrscht, Koreanisch zu lernen. Folgende Vorbereitungen getroffen:
  • Wörterbuch (Koreanisch-Deutsch, Deutsch-Koreanisch) vor dem Schlafengehen unters Kopfkissen gelegt
  • Notizbuch zum Mitstenografieren koreanischer Schlagermusiktexte gekauft
  • meinen Namen mit koreanischen Schriftzeichen in die Unterarme eintätowiert (rechts: Familienname, links: Vorname), damit es beim Unterschreiben von Formularen und Kreditkartenabrechnungen schneller geht
  • bei den morgendlichen 20 Klimmzügen an der Balkon-Außenwand die koreanischen (Hochziehen) und sino-koreanischen Zahlen (Herunterlassen) nennen
  • Mitteilungen an die Kollegen auf deutsch/englisch, aber mit koreanischen Schriftzeichen, hinterlassen - deswegen leider neuen Spitznamen bekommen
  • Tages-Mantra bestehend aus 3-5 koreanischen Wörtern ausdenken , CD einlegen, auf die Liedmelodie das eigene Mantra singen
  • vor laufendem Fernseher versuchen einzuschlafen (und das geht beim koreanischen Fernsehprogramm noch schneller als beim deutschen!)
Und alles nur, damit mir kein koreanisches "Mayday" ähnlicher Art widerfährt.


22.2.07

Alien Nation

Nirgendwo fühlst du dich im Ausland fremder als auf der Ausländerbehörde. Es geht um die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung. Die Papiere, die du dabei hast, sind alle vollständig, versichert dir die Beamtin.

Du wartest. Du fühlst dich unsicher. Gibt es wirklich keine Probleme? Was ist, wenn jetzt doch noch entdeckt wird, dass auf irgendeinem der zahlreichen Dokumente ein Stempel fehlt? Gerade weil du inmitten von Amerikanern, Engländern, Russen, Chinesen und Koreanern sitzt, merkst du, wie Ausländer von einem Land, indem sie sich aufhalten, eigentlich nur für einen bestimmten Zeitraum geduldet werden. Freundlich, aber immer mit einer gewissen Zurückhaltung. Wie ausgeliefert du der Behörde bist.

Du möchtest lieber nicht wissen, wie es sich anfühlt, als Ausländer bei einer deutschen Ausländerbehörde abgefertigt zu werden.

Hier, in diesem Warteraum, indem sich die halbe Welt zu treffen scheint, bist du ein Fremder unter vielen anderen. Viele von euch bekommen eine sogenannte "Alien Registration Card". Das ist eine Plastikkarte, auf der ein paar persönliche Daten gespeichert sind und handschriftlich (!) von einem Beamten die Aufenthaltsdauer eingetragen wird. Mit wasserfestem Filzstift. Dann wird ein Stück Tesafilm als Schutz darüber geklebt. Willkommen im 21. Jahrhundert!

Du bist also ein Alien laut Ausweis. Wie das schon klingt: Als wärst du von einem fremden Stern ausgerechnet auf diesem Planeten gelandet, um irgendetwas Verabscheuungswürdiges anzustellen. Sci-Fi-Geschichten gibt es darüber ja wahrlich genug. Zeitweise fühlst du sich ganz gewiss so, vor allem in den ersten Monaten, wo noch alles neu und aufregend ist und du garantiert in eines der vielen Fettnäpfchen trittst. Später nutzen sich diese Eindrücke und Erlebnisse ab. Dich ermüden die immer wiederkehrenden Begrüßungen von Koreanern auf der Straße auf englisch. (Franzosen reagieren darauf immer mit einer hochgezogenen Augenbraue, einem spöttischen Lächeln und denken sich: "O lala, diesör banausen'afte Schnösöl 'at kaine A'nung von la grande nation!" Dafür bewundere ich die Franzosen ein bisschen.) Nur weil du eine Langneese bist, halten dich alle für jemanden, der automatisch Englisch spricht. Auch mit "Guten Tag" oder "Ich werde diese Schallplatte nicht kaufen, sie ist zerkratzt" zu antworten, macht irgendwann keinen Spaß mehr.

Ein Beamter ruft deinen Namen aus, natürlich die koreanische Variante, die du mittlerweile vom Klangbild kennen solltest. Er überreicht dir die Karte. Du bedankst dich. Du gehörst wieder ein Jahr lang dazu.

Rundschau vom 22.02.2007

Krankheitsbedingt kam ich in den letzten Tagen nicht zum Schreiben. Aber "herumgeschnubelt" habe ich natürlich trotzdem, um mich von meinem Elend abzulenken. Da hat sich doch allerhand angesammelt...

Martin Oetting von connectedmarketing befragt Robert Basic über "Märkte, Marken und Medien". (Informativ und fast schon eine Spur "zu unterhaltsam", hätte aber auch als Podcast zum Hören vollkommen ausgereicht.)

Die Blogwiese fragt: "Sprechen Sie Nuscheldeutsch?" und gibt eine überraschende und sympathische Antwort, mit der wohl jeder Erdenbürger leben kann.

Die Süddeutsche stellt Erklärungsversuche darüber an, warum Friedrich Küppersbusch nicht mehr vor, sondern nur noch hinter den Fernsehkameras zu sehen ist.

Eine wirklich tolle Ehrensenf-Folge seit langer Zeit, auch wenn die Karnevalszeit seit gestern beendet wurde. Das Format funktioniert wirklich nur mit dieser Moderatorin, da hat der gar nicht so stille Don schon ganz recht, auch wenn er mit seinem vernichtendem Urteil wie gewohnt über das Ziel hinausschießt.

GEO-Epoche stellt knifflige Fragen über die Zeit des Mittelalters in Deutschland. (10 von 15 Fragen habe ich ohne Hilfsmittel richtig beantwortet.)

Und als abschließende Frage: Ist dein ALDI links- oder rechtsrum aufgebaut?

17.2.07

Rundschau vom 17.02.2007

Zugegeben, ich bin ein Tageszeitungsleser. Die Zeitung ist tot, heißt es oft und die sinkenden Abonnentenzahlen sprechen eine deutliche Sprache. Aber wenn andere Menschen ein Buch lesen, fernsehen oder am Sonntagmorgen noch schlafen wollen, blättere ich gern raschelnd durch die Zeitung. Es gibt nichts Schöneres für mich. Da die deutschen Ausgaben der Papiervarianten in Seoul leider nicht so leicht erhältlich sind, greife ich eben auf das Internet zu.

Dem viel zu spätem Einsatz eines RSS-Feedreader sei es gedankt, dass ich jetzt endlich innerhalb von einer halben Stunde die wichtigsten Nachrichten quer gelesen habe und sogar noch Zeit zum Entdecken obskurster Dinge bleibt. Außerdem befinden sich natürlich Dutzende andere Weblogs auf meinem Radar, so dass man auch Sachen erfährt, die in den konventionellen Medien nie erscheinen würden.

Hier eine Auswahl meiner heutigen Lektüre:
  • Die Blogwiese klärt über feinste Nuancen bei der Telekommunikation in der Schweiz auf.
  • David Frogier de Ponlevoy berichtet kenntnisreich bei SpOn über das vietnamesische Neujahrsfest.
  • Die Titanic erklärt den Selbstfindungshype einiger Medienjournalisten bei "Second Life".
  • Sigrid Neudecker von Wir müssen ja nicht immer reden macht auf einen Artikel in der Medical Tribune über einen Babyboom in den WM-Städten des vergangenen Jahres aufmerksam. (Zwischenfrage: Sollte Deutschland von nun an nicht jede Fußball-WM organisieren, um den Bevölkerungsschwund endlich in den Griff zu bekommen?)
  • Johnny Cash, stellt Roy Black bei Germans under cover fest, sang auch auf deutsch.
  • Und der Textspeier baut etwas Nützliches an.
(Wird in unregelmäßigen Abständen fortgesetzt.)

15.2.07

Olympische Spiele 2014

Der koreanische Mineralwasser-Hersteller "Haitai" wird mit Milliarden-Investitionen die Bewerbung von Pyeongchang für die Olympischen Winterspiele 2014 in der Provinz Gangwon unterstützen. Vorbildcharakter hat dabei wohl das finanzielle Engagement des amerikanischen Softdrinkherstellers "Coca Cola", der einst die Olympischen Sommerspiele 1998 in Atlanta großzügig sponsorte.

Ein Energiegetränk für Sportler, bestehend aus H2O, ist seit einiger Zeit im koreanischen Einzelhandel jedenfalls schon im Angebot.

Zwischengrunzer

Ich komme im Supermarkt einfach nicht an den kostenlosen Beigaben vorbei (die im Grunde genommen vom Hersteller in den Endpreis bereits einkalkuliert worden sind), die mit breitem Klebeband an z.B. Cornflakes-Verpackungen befestigt sind.

Heute, wie passend zu meinem gestrigen Blog-Eintrag, habe ich ein güldenes Sparschwein "abgestaubt" und damit einen Aufbewahrungsort für die Waschmaschinen-Münzen gefunden.

14.2.07

Kleiner Etappensieg

Eine Annäherung in den Verhandlungen bei den Sechs-Parteien-Gesprächen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm scheint sich abzuzeichnen, schrieb die "Zeit" gestern.

Allerdings geschieht das aus rein strategischen Erwägungen heraus und nicht in der Absicht, den permanent schwelenden Konfliktherd in Ostasien vollständig zu löschen. Da der Iran verstärkt ins außenpolitische Zentrum der amerikanischen Außenpolitik gerät, versucht man die "Achse des Bösen" auseinander zu dividieren. Der "Zeit"-Autor meint dazu:
Zurzeit wagt Washington keine große militärische Konfrontation mit Iran, aber wer sie vorbereiten will, muss diesen Ring schwächen - auch indem er Nordkorea herausoperiert.
Für Nordkorea bedeutet das, dass das Land erneut mit humanitären Hilfsleistungen aus dem Ausland rechnen kann, obwohl es die Bombe besitzt. Natürlich gibt es Stimmen, die befürchten, dass sich Nordkorea in seiner strikten Abschreckungstaktik und seiner konsequenten Weiterführung von Atomwaffenversuchen nur bestätigt fühlt. Solche Meinungen werden insbesondere von denen vertreten, die sich weit weg vom eigentlichen Geschehen befinden und in abgeschotteten Konferenzräumen das Wohl und Wehe der Weltordnung Tag für Tag neu durchexerzieren.

Die Südkoreaner dürfte der Verlauf der Verhandlungen hingegen erleichtert aufatmen lassen, auch wenn man diese Aussage sicher nicht pauschalisieren sollte. Man ist wieder im Gespräch miteinander und geht in kleinen Schritten aufeinander zu.

Baby-Boom dank Schweinejahr

Nach dem chinesischen Kalender beginnt am kommenden Wochenende das Jahr des Schweins und damit eine gute, fruchtbare Zeit. Ausgesprochen negative Jahre gibt es nach dieser Zeitrechnung eigentlich gar nicht. Nur Jahre, die die vorigen Jahre aufgrund irgendwelcher besonders günstiger Konstellationen des Himmels weit übertreffen.

So geschehen läuft auch dieses Jahr bei der Ankündigung von offizieller Seite alles bestens, denn es wird kein stinknormales (sogenanntes rotes) Jahr über uns hereinbrechen, sondern ein goldenes Jahr des Schweins werden, wenn man den Zeitungsberichten trauen kann. Es wird ozusagen das Hyper-Mega-Schweine-Ereignis des Jahrhunderts geben. Die Behörden in China und Korea erwarten deswegen einen Baby-Boom ungekannten Ausmaßes für das kommende Jahr.

Für China, das immer noch die Ein-Kind-Familie propagiert, weil der Bevölkerungswachstum alle Grenzen sprengt, wird dieses Jahr eine echte Herausforderung werden. Wie will man eine knappe Milliarde zeugungsfähiger Menschen davon abhalten, Nachwuchs zu bekommen?

Dagegen wäre für Südkorea eine Zunahme der Geburten ein echter Gewinn. Die Geburtenrate liegt bei 10 Geburten pro 1000 Einwohnern (und damit an 199. Stelle im internationalen Vergleich). In einem lesenswerten Artikel (allerdings auf englisch) geht es u.a. darum, was derzeit die Wirtschaft versucht, um diesen Trend zu unterstützen.

So lobte ein koreanisches Pharma-Unternehmen für diejenigen Pärchen eine goldene Schweine-Statue aus, die trotz der Einnahme von Verhütungsmitteln aus ihrer Produktion ungewollt schwanger werden.

Eine andere Einzelhandelsfirma hat das Marketing voll "schweinemäßig" ausgerichtet und produziert jetzt vor allem Sparschweine und vergoldete Schweine-Anhänger für das Handy. Letztere erfreuen sich in Korea einer ungebrochenen Beliebtheit.

Die Aktien eines Baby-Ausstatters sind seit Juli vergangenen Jahres in die Höhe gegangen. Man rechne mit wachsenden Umsätzen in diesem Jahr, heißt es.

Wirklich bemerkenswerte Erfindungen der Popkultur

Die Koreaner haben das Rad neu erfunden und die Japaner Technik mit Unterwäsche kombiniert.

Im ersten wie im zweiten Falle gilt die Devise: Shake it, Baby!


Musik zum Valentinstag

Alle Blumenläden sind leer und ausverkauft? Alle Geschäfte für ein etwaiges SOS-Geschenk schon geschlossen? Angst davor, ohne Valentinspräsent heute dem geliebten Schätzchen ins Auge schauen zu müssen und im Erfinden von Ausreden auch nicht sehr phantasiebegabt?

Bastel deiner Liebsten ein Lied bei Instasong zusammen! Vorhören kost' nix, Versand per E-Mail dagegen schon.

13.2.07

This, Song, is for you

Song von "What Is Life" hat unglaubliche 108 Mal im Laufe des letzten Jahres mein Blog besucht und damit bereits vor zwei Wochen die magische Grenze von 100 Besuchen überschritten. Statistisch gesehen hat sie damit ungefähr alle 3 Tage nachgeschaut, was ich hier so mache. Außerdem hat sie sehr oft meine Artikel kommentiert, was natürlich jeden Autor freut, wenn er Feedback für seine Arbeit bekommt.

Deswegen verlinke ich hier ein Liedchen auf Schwyzerdütsch für Song aus einem ganz bestimmten Grund.



Falls Schweizer mitlesen: Kann mir jemand sagen, wo ich den Text finden kann? Stellenweise verstehe ich nämlich gar nichts.

Als Bonustrack gibt es noch Emil Steinbergers Sketch "Nachts auf der Hauptwache". Obwohl er seine CDs in drei Sprachen (Französisch, Schweizerdeutsch, Deutsch) aufgenommen hat und neuerdings auch in seinem eigenen Verlag wieder veröffentlicht, kann man das folgende Stück fast als Hochdeutsch bezeichnen. Für Ausländer, denke ich, ist es trotzdem problematisch alles zu verstehen.


12.2.07

Koreanische Namenslyrik in vier Zeilen

Park
Leeber
das Kimchi
in der Choine

Post aus Berlin

Zeitungsausschnitt aus der "Berliner Zeitung" vom 31.01.2007

"Verbrechen lohnt sich wieder", "Kriminelle sparen sich den Psychiater" oder "Glückliche Berufswahl für Unentschlossene" wären passendere Überschriften für diesen Artikel gewesen.

11.2.07

"Sprachen lernen oeffnet Turen!"

Ach, jetzt packt mich wieder mein schlechtes Gewissen. Bei der Korrektur eines Textes, den mir eine Studentin zur Durchsicht geschickt hatte, in dem es um die Notwendigkeit und Nützlichkeit des Erlernens von Fremdsprachen ging, fiel mir wieder ein, wie wenig Koreanisch ich eigentlich bis jetzt kann und wie schön es wäre, ein paar Türen weit zu öffnen...

Ach, jetzt packt mich wieder...

P.S. Ich unterstelle der Autorin eine gut gemeinte Absicht. ^_^

9.2.07

Umarme das Chaos!

... hieß es jüngst in einem Artikel ([Foreigner’s View of Korea] How to Make Peace With Seoul) der "Korean Times", eine der täglich erscheinenden englischsprachigen Tageszeitungen. Darin beschreibt eine junge Kanadierin ganz treffend, wie ich finde, die Schrecken und Absurditäten des Seouler Großstadtlebens:
The only way to cope is to stop resisting. Embrace chaos. Everything is part of the scenery. No one else here (certainly not Koreans) is paying attention, so why should you? Just say to yourself: ``Wow, that's crazy, we don't have that back home. La-la-la, doo-dee-doo, keep on walking.’’ I know. That's harsh and simplistic. But chaos can be wonderful sometimes. There's a certain sense of freedom that comes with it, a sense of uncertainty.
Eine kurze Zusammenfassung auf deutsch:
  1. Hör auf dich [gegen alles um dich herum] zu wehren.
  2. Umarme das Chaos.
  3. Niemand beachtet dich hier, also warum solltest du die anderen beachten?
  4. Denn Chaos kann manchmal toll sein.
Anders könnte man den Wahnsinn, den man ab und zu als Ausländer hier erlebt, einfach nicht ertragen. Das gilt aber auch für fast jede andere Millionenstadt genauso, wenn sich eine große Anzahl von Menschen auf kleinstem Raum zusammenballt.

8.2.07

Festung "Hanmail"

Wer einem Koreaner eine simple E-Mail schickt und auf eine schnelle Antwort wartet, stößt nicht selten auf eine Mauer des Schweigens. Unhöflich sind die Koreaner keineswegs und auch nicht zu faul zum Antworten. Nur haben ungefähr 90 % der Bevölkerung sich hier eine E-Mail-Adresse bei "Hanmail" oder "Naver" eingerichtet, den beiden größten Internetportalen des Landes. Diese beiden E-Mail-Dienste stehen - wenn ich richtig informiert bin - noch weit vor Yahoo oder MSN im Pageranking stehen.

Zur Firmenpolitik dieser beiden populären Portale scheint zu gehören, den Mitgliedern ein höchstes Maß an Sicherheit vor Spam-Mails und Werbung zu garantieren. Ich habe schon unzählige Male meine E-Mails zurückbekommen, weil sie von dem koreanischen Computersystem als Spam eingestuft wurden.

Das Problem existiert auch im umgekehrten Falle, nämlich dann, wenn ich E-Mails von Koreanern bekomme. Allerdings werden sie bei mir im Unerwünscht-Ordner meines Postfachs abgelegt, so dass ich sie ohne größere Schwierigkeiten in den regulären Posteingang verschieben kann. Ich muss nur die Spam-Ordner im Blick behalten, dann funktioniert alles bestens.

Interessanterweise besitzen Koreaner, die längere Zeit im Ausland leben oder gelebt haben, eine Zweitadresse bei einem internationalen E-Mail-Dienstleister, um diesem Problem aus dem Weg zu gehen.

7.2.07

Essgeräusche

Aus einem Lehrbuchtext für Deutschlerner in Korea, die über die kulturellen Unterschiede beim Essverhalten zwischen Deutschen und Koreanern aufgeklärt werden:
"Was empfinden Sie, wenn sich ein Deutscher am Tisch die Nase putzt und in ein Taschentuch schneuzt? Wie reagieren Sie?"
Eine Frage möchte ich ergänzend stellen für ein koreanisches Lehrbuch für Deutsche, das allerdings erst noch geschrieben werden muss:
"Was empfinden Sie dabei, wenn Ihr Tischnachbar laut schlürft und schmatzt?"

Warum hören Koreaner so wenig Heavy Metal?

Nach einer längeren Diskussion, die ich mit einem jungen Koreaner führte, fasse ich diese Unterhaltung kurz zusammen:
  1. Musikalische Vorlieben haben etwas mit der Sozialisation zu tun. Man wird selten einem Menschen begegnen, der in seiner Kindheit vor allem klassische Musik hörte und als Erwachsener klassische Musik hasst.
  2. Musik hat etwas mit kulturellen Traditionen zu tun. Kulturelle Traditionen können aber durch fremde Einflüsse (Stichworte: Amerikanisierung, Globalisierung) aufgeweicht werden und sich im Laufe der Zeit wandeln.
  3. Auch die Natur ist an diesem Meinungsbildungsprozess nicht ganz unbeteiligt. Sie spiegelt sich in der Seele eines Volkes wider. Die zerklüftete koreanische Landschaft (70 % der Fläche sind hier mit Hügeln, Anhöhen und Bergen bedeckt) trägt zu einer Form von Musik bei, die nur extreme Gefühlsschwankungen kennt. Auch die Flüsse fließen hier ruhiger als anderswo. Das wirkt sich auf das Tempo aus, das bei koreanischen Musiktiteln im Allgemeinen ruhiger, aber nichtsdestoweniger inhaltlich voller Leidenschaft und Emotionen ist.
  4. Musik ist nur eine Vorstellung davon, die Welt zu sehen.

6.2.07

Auf dem Fischmarkt in Oido

Auch das zweite Video, dass ich heute auf Seoul Power veröffentliche, ist schon im letzten Jahr entstanden. Zeit für den Videoschnitt hatte ich aber erst jetzt gefunden.

Der Fischmarkt in Oido war mein Ziel im vergangenen Herbst. Man benötigt knapp zwei Stunden mit der U-Bahn durch Seoul bis dorthin und muss mit dem Taxi noch eine kurze Strecke fahren.

Der Markt liegt direkt an einem Fluss. Man überquert eine schmale rostige Brücke und findet sich in einer einzigen großen Garküche wieder. Überall stehen Becken mit Fischen, Garnelen, Hummern und Tintenfischen herum, es dampft aus Kesseln, Marktfrauen preisen ihre Waren an. Bei einem ersten Gang durch die Markthallen weiß man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Auf der Mole sitzen Dutzende Koreaner dicht an dicht gedrängt auf dünnen Matten auf dem Betonboden. Es riecht nach Soju (koreanischer Schnaps), ein bisschen nach Meer und natürlich nach Fisch. Sehr beliebt ist bei vielen Koreanern der Verzehr von Rohfisch, d.h. der Fisch wird weder gebraten noch gekocht, sondern - wie der Name schon sagt - roh gegessen.

Den Fisch sucht man sich an einem der zahlreichen Stände aus. Günstig ist, wenn man einen orts- und fachkundigen Begleiter an seiner Seite hat, der sich mit dem Getier und den Marktpreisen auskennt. Die Fische werden von der Verkäuferin noch lebendig aus einem Becken geholt, von ihr vor den Augen der Kunden getötet, anschließend aufgeschnitten und ausgenommen. Wirklich beeindruckend ist die Geschwindigkeit und Präzision, mit der diese Frauen sich durch die manchmal noch zuckenden Fischkörper arbeiten. Es sind übrigens fast ausschließlich Frauen, die diese Arbeit tun; wahrscheinlich fahren ihre Männer hinaus aufs Meer zum Fischen. Jede Bewegung ihrer Hände sitzt, fast so, als würde man einem Kunsthandwerker bei seiner Arbeit zusehen. Der ganze Vorgang dauert ungefähr 5-10 Minuten.


5.2.07

Gold, Pflaume, Magnolie, imposant - Die häufigsten koreanischen Familiennamen

Den Familiennamen übernimmt man meistens von seinen Eltern. Der häufigste Familienname auf der Welt ist daher - wer hätte das gedacht - der chinesische Name "Li" mit 90 Millionen Namensträgern.

In Korea verläuft die Benennung des Nachwuchses nicht anders, wenn auch mit dem Unterschied, dass die Kinder sehr oft den Familiennamen des Vaters bekommen. Das wiederum hängt damit zusammen, dass die Frauen (traditionellerweise) nach der Heirat ihren eigenen Namen behalten dürfen, die Kinder aber den Familiennamen des Vaters annehmen. Allerdings ändert sich dieses Verfahren seit einigen Jahren und es ist - so habe ich mir sagen lassen - durchaus nichts Ungewöhnliches mehr, wenn Mann und Frau den gleichen Namen haben, was auch die Namensgebung bei den Kindern erleichtert.

Die Unterscheidung der einzelnen Familiennamen wurde in früheren Zeiten strenger gehandhabt, um Fälle von Inzest zu vermeiden. Leute mit gleichen Nachnamen durften nicht heiraten. Wer Kim (Zeichen-Bedeutung: Gold), Lee (Zeichen-Bedeutung: Pflaume), Park (Zeichen-Bedeutung: Magnolie) oder Choi (Zeichen-Bedeutung: imposant, hochragend) hieß, hatte es schwer, einen Partner mit einem anderen Familiennamen zu finden, denn auf einen dieser Namen hören allein über 50 % der Koreaner.

Deshalb ist es auch nicht erstaunlich, dass laut einer Untersuchung bei neueingebürgerten koreanischen Staatsbürgern (im 4. Quartal des Jahres 2006 waren es 110) genau diese Häufigkeit bei den Nachnamen wieder zu finden ist. Kim, Lee, Park und Choi stehen auf den vordersten Plätzen. Die Neubürger passen sich - nicht ganz zu Unrecht - auf diese Weise an die strengen Gruppenzugehörigkeit, die in Korea schon bei den Namen anfängt, an und versprechen sich dadurch eine bessere berufliche oder gesellschaftliche Akzeptanz.

Doch was passiert, wenn im Laufe der Zeit, sich diese vier Namen immer stärker verbreiten? Werden Familiennamen in Korea dann vollkommen überflüssig sein? Oder werden die Kims, Lees, Parks und Chois eines fernen Tages aussterben, weil sie keine Zeugungspartner mehr finden können?

Vielleicht waren die Koreaner deswegen so versessen auf Erfolge in der Klontechnik, woraus ja bis auf absehbare Zeit erstmal nicht viel geworden ist.

Reise um die Welt in 80 Takten - Heute: Jarvis Cocker

In unregelmäßigen Abständen möchte ich in Zukunft unter der Rubrik "Reise um die Welt in 80 Takten" auf Musikvideos hinweisen, die mir klanglich und visuell so gut gefallen haben, dass ich sie auch Wochen später gerne noch anhörte und -sah. Mittlerweile habe ich mir das Musikfernsehen fast abgewöhnt, da das Webangebot einfach so überwältigend ist, dass man sein ganzes Leben damit verbringen könnte, die Perlen und Raritäten zu finden, die im Fernsehen normalerweise überhaupt nicht gezeigt werden.

Den Anfang macht heute Jarvis Cocker, dem einen oder anderen vielleicht noch von der britischen Band "Pulp" als Sänger bekannt, die Mitte und Ende der neunziger Jahre einige kleinere Hits hatten (z.B. "Disco 2000"). Aber das ist Schnee von gestern.

Nachdem sich "Pulp" offiziell nie aufgelöst hatten, aber seit 2002 auch keine neuen Alben veröffentlicht haben, hat der gute Jarvis allein weitergemacht und 2006 eine Solo-CD aufgenommen, auf der auch der folgende Titel "Don't Let Him Waste Your Time" zu hören ist.



Dass die britische Popmusik immer etwas schräger, klamaukiger und größenwahnsinniger rüberkommt als anderswo, ist eine Binsenweisheit. Woher dieses Phänomen kommt, ist schwer zu beschreiben und dieser Versuch soll hier auch gar nicht unternommen werden, um nicht alles kaputt zu reden.

Besonders schön ist der ständig erhobene (moralische) Zeigefinger des Sängers, die Diskokugel (ab Minute 2:12), sowie die Aufforderung "Gimme a hand, please" (ab Minute 2:40) und dem Reifenwechsel. Frauen in England müssen bei einer Taxifahrt mit allem rechnen!

Musik zum Tanzen ist das eigentlich nicht, aber zum Posen (für die AG "Ausdruckstanz") auf der Tanzfläche reicht es allemal.

3.2.07

Keine Überraschungen (no surprises)

Vor einigen Tagen wurde ich von einer (ehemaligen?) Studentin ausgewählt und "getaggt". Sechs persönliche Dinge über mich solle ich aufschreiben, die für die Leser interessant sein könnten. Anschließend solle ich einen anderen Blogger "taggen", damit die Kette nicht unterbrochen werden würde. Wenn das mal kein Versuch ist, auf so eine liebenswürdige Art, mir meine letzten Geheimnisse zu entlocken...

Mir gefiel die Idee anfangs überhaupt nicht, denn obwohl ich hier zwar in jedem Artikel meine ganze Seele vor euch Lesern ausbreite, stehe ich nicht gern im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Eigentlich ein Widerspruch, denn wer im Internet veröffentlicht, muss mit den sich daraus ergebenden positiven wie negativen Konsequenzen umzugehen lernen. Aber dann zuckte ich mit den Schultern und sagte mir: "Was soll's. Irgendwann erfährt der Rest der Menschheit sowieso alle deine Geheimnisse, warum nicht gleich damit anfangen..."

  1. Viele Menschen haben große Schwierigkeiten damit, die richtige Reihenfolge meines Namens einzuhalten. Viel zu oft steht es falsch im Adressfeld, wenn ich Post bekomme. Mein Vorname ist Stefan, mein Nachname Carl. Der Buchstabe "C" hat keine tiefere Bedeutung. Es ist schwer vorstellbar, dass meine Vorfahren den Familiennamen statt der germanischen Schreibweise "Karl" in "Carl" umänderten, um durch diese anglizisierte Version moderner zu wirken. Auch ist unsere Familie nicht vor Urzeiten nach Amerika ausgewandert und später wieder nach Deutschland zurückgekehrt, was eine eventuelle Namensänderung herbeigeführt hätte. So ähnlich argumentierte ein Kanadier, der partout eine Verbindung meines Nachnamens zu dem amerikanischen Vornamen "Carl" herstellen wollte.
  2. Meine Eltern stammen beide von der Ostsee und kamen in den siebziger Jahren nach Berlin. Man merkt es immer noch daran, dass sie mit Vorliebe Fisch essen. Meine Mutter mag ganz besonders grüne Heringe.
  3. In Berlin bin ich geboren und aufgewachsen. Aber ick balinere nich, wie viele Leute mir immer wieder sagen. Manchmal ist das von Vorteil, wenn man mit irgendwelchen Dumpfnasen aus der tiefsten bundesrepublikanischen Provinz darüber diskutieren muss, warum Berlin so wahnsinnig hohe Schulden hat und immer noch mehr macht und die Koalition aus Sozis (SPD) und Ex-Stalinisten (PDS) die ganze Stadt herunterwirtschaftet. Gerne würde ich dann mal sagen (aber ich tu's nicht, weil ich zu höflich bin): "Ja, weil wir Hauptstadt sind! Wir dürfen alles! Wenn wir euer Kleinkleckersdorf zur Hauptstadt machen würden, wäre Deutschland auf der weltweiten Beliebtheitsskala auf einer ähnlichen Position wie Grönland." Manchmal ist es aber auch von Nachteil, wenn man neben grölenden "Hertha BSC"-Fans in der Berliner U-Bahn steht und sich einfach nur schämt. Fußballerische Spitzenklasse fängt auf dem Rasen an und hört beim Erscheinungsbild der Fans auf.
  4. Vor langer Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat, hatte ich einmal ein Tigerbaby auf dem Schoß.
  5. Ich ging sehr gerne zur Schule und dachte ernsthaft darüber nach, Mathematik und Philosophie zu studieren, um den letzten Rätseln der Menschheit näher zu kommen. Leider wurde nichts daraus, da ich ein fast schon mystisches Erweckungserlebnis hatte, das mich dazu brachte, etwas ganz anderes zu studieren.
  6. Ich glaube, jeder Mensch hat in seinem Leben eine Phase, in der er sich ausprobiert, um zu sehen, wozu er fähig ist. Bei mir war es die Musik. Ich spielte in einer Band namens "PaSt" Gitarre. Wir hatten ungefähr 10 selbstgeschriebene Lieder im Repertoire (es gibt noch Kassetten mit Aufnahmen aus dieser Zeit), mehrere Auftritte mit einigen Menschen, die nicht nur aus Höflichkeit applaudierten und eine wahnwitzige Abschiedsfahrt nach Prag.
  7. Im Sommer 1994, ein Jahr bevor ich die Schule beendete, tourte ich durch Deutschland, um mir einige Universitätsstädte anzuschauen, in denen ich gerne studieren wollte. Um Geld zu sparen, buchte ich meine Routen bei Mitfahrzentralen, campierte allein im Wald ohne Zelt und verfolgte die Absicht, am Ende zu einer Entscheidung zu kommen.
  8. Joschka Fischer traf ich zweimal in Berlin-Mitte im "Kaiser's" Supermarkt in der Fehrbelliner Strasse. Er trug eine Mütze, die er sich tief ins Gesicht gezogen hatte, um nicht erkannt zu werden. Trotzdem blieben alle Leute im Laden stehen und starrten ihm nach. Es war bekannt, dass er gern ohne Bodyguards aus dem Haus ging und seine täglichen Besorgungen selbst erledigte. In seinem Einkaufskorb lagen Kartoffeln, Sahne und Tomatensauce.
  9. Wenn ich jemandem "Saldziu sapnu" wünsche und dennoch mitten in der Nacht aufwache, um zu bemerken, dass ich im Halbschlaf einige der fast vergessenen Worte murmelte, die zu einer bestimmten Zeit zu meinem Leben gehörten.
  10. Was ich in meinem Leben noch gern lernen würde, ist freies Klettern. So ein atemberaubender Blick von der Bergspitze nach unten, nachdem man sich stundenlang am Felsen entlanggehangelt hat, muss einfach unglaublich sein.
Soweit die Fakten. Wenn ich es recht bedenke, hat dieses Spielchen schon sehr viele Elemente eines Kettenbriefsystems. Aber das hier ist ein sehr charmantes und lehrreiches Dingens, denn man erfährt vielleicht doch das eine oder andere interessante Detail aus dem Leben des Autors und deswegen unterstütze ich das.

Um diesen "tagging"-Staffellauf fortzuführen, übergebe ich nun weiter an eine koreanische Bloggerin. Song, die auf "What is Life" auf englisch/koreanisch schreibt, veröffentlicht außerdem exzellente Fotos von ihren Reisen. Sie war eine der ersten Kommentatorinnen auf meinem Blog, worüber ich sehr froh war. Viel Glück, Song!

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Summary in english: A few days before a (former?) student tagged me. Probably to get to know the last secrets about her german teacher... *hehehe* ...just kidding. Anyway, I love the idea to read more personal things about the people in the blogosphere. Today I open my treasure chest to tell the ultimate truth about the "Man in me" (to quote the title of a Bob Dylan song) - plus some lies! I only should write six personal facts about myself, but I give you 10!!! Wooow, four facts for free, you might think, but wait a second: 4 aren't right! To make this blog-o-game more challenging for you I thought you have to use your brain a bit more, if you are really interested in my personal affairs. You have to decide if these following information could be true (6 of them) or wrong (4 of them). Think twice! Here we go:

  1. Many people it must be difficult to write or speak my name in the right order. My first name is Stefan, my family name Carl. The "C" means nothing special. It could be the english version from the german name "Karl", but our family has had no relationships to or influences from an english speaking community. For many Koreans is it hard to pronounce my name in the right way too.
  2. My parents came from the coastline of the Baltic Sea to Berlin in the 70's of the 20's century.
  3. Although I was born and grew up in Berlin, people often tell me I don't speak a local dialect.
  4. Once upon a time I had a tiger baby on my lap.
  5. I loved to go to school and imagined seriously to study mathematics and philosophy, but then I had a week full of enlightment and finally chose german language as my major.
  6. "PaSt" was the name of a music band where I played the guitar. Records on tape still exists.
  7. In 1994, one year before I finished school, I travelled three weeks of my summer vacation across Germany. For the purpose of comparison different towns and their universities I tried to spent as less money as necessary. That was the summer when I slept alone in the woods, with no tent and the sky was my only roof.
  8. When Joschka Fischer, the german minister of foreign affairs from 1998 bis 2005, he was wellknown for his manner to go shopping without any bodyguards. I met him two times in Berlin-Mitte in a supermarket. He bought potatoes, sour cream and tomato sauce. The whole crowd in the shop stopped to gaze at him.
  9. I know what "Saldziu sapnu" means and sometimes I wake up in the night listening to my own whispering voice that speaks phrases of this half-forgotten language.
  10. One of the things I want to learn in my life is free climbing. The moment at the peak of a mountain after hours and look down must be... unbelievable.
To continue this torch relay of tagging others I pass on the torch back to a korean blogger. Her name is Song and she runs the blog "What is Life", known for her terrific photos. She is posting in english. Good luck, Song!

2.2.07

Bitte nicht kaufen!

Mein TestDaF-Vorbereitungskurs ist heute zu Ende gegangen. Wichtigste Erkenntnis aus dem Unterricht: "Schwellenpädagogik" (Lehrer wissen, was damit gemeint ist) funktioniert ab einem bestimmten Sprachniveau nicht mehr.

Abraten, ja sogar warnen muss ich jedoch vor dem Kauf des Buches "TestDaF - Training. Vorbereitung auf den Test Deutsch als Fremdsprache. Text- und Übungsbuch" aus dem Fabouda Verlag, falls jemand demnächst plant, sich damit auf die TestDaF-Prüfung vorzubereiten. Sehr oft stand ich beim Vergleichen der Aufgaben mit dem Lösungsschlüssel vor einem Rätsel. Textverweise, Kommentare oder Lösungswege sucht man dort vergebens, so dass man auf seine eigenen Interpretationskünste als Lehrer angewiesen ist.

Das führte zu einigen langatmigen Diskussionen mit den Kursteilnehmern und sinnlos vergeudeter Zeit. Im Endeffekt waren die Studenten verwirrt und blickten ratlos in die Weltgeschichte. Die Angst vor der Prüfung wurde dadurch bei ihnen eher noch verstärkt, denn wenn die Fragestellungen des Modelltests so mehrdeutig wie in diesem Buch sind - wie unverständlich müssen dann erst die eigentlichen Prüfungsaufgaben sein?!

Es gibt bessere Alternativen zu diesem Buch. Außerdem empfiehlt sich auf jeden Fall vor der TestDaF-Prüfung der Besuch eines Vorbereitungskurses, denn wichtiger als die Sprachkenntnisse ist das Einüben bestimmter Problemlösungsstrategien, um die Testaufgaben zu meistern.

1.2.07

Papierschnitzel im Livingtel

Eine beliebte Gesprächseröffnung für Koreaner, die einem Ausländer vorgestellt werden, ist die Frage nach dem Stadtteil, in dem man wohnt. Hinter dieser harmlosen Frage verbirgt sich ein ganzer Makrokosmos an ersten groben Einschätzungen, feingesponnenen Verbindungslinien, ordnender Kategorisierungen sowie einer nicht unerheblichen Anzahl gedanklicher Statusfestlegungen und Rangordnungsgedanken im Konjunktiv, die der Koreaner nach einer ehrlichen Beantwortung über den Ausländer anstellt. Wenn man dabei die Augen und den Kopf seines Gegenübers aufmerksam betrachtet, so stellt man fest, dass für einen winzigen Moment die Augen nach innen treten und um den Kopf kleine graue Rauchwölkchen aufsteigen. Gern würde ich diesen Augenblick einmal fotografieren, aber es scheitert immer daran, dass er viel zu kurz ist.

Selbst ein angestrengt nachdenkender Koreaner, der damit beschäftigt ist, den Ausländer irgendwie einzuordnen, wird alle Zusammenhänge, die diese Fragestellung aufwirft, nie gänzlich verstehen können. Zu unübersichtlich ist der Wohnungsmarkt. Die Popularität von bestimmten Stadtteilen ändert sich in bestimmten Abständen und nach der Größe und dem Komfort der Wohnung wird man hier, anders als in Deutschland, fast nie von den Koreanern gefragt (dafür komischerweise aber danach, ob man in seiner Wohnung kochen kann, worauf ich dann antworte, dass wir Deutschen gewöhnlich das Fleisch roh verzehren und Gemüse bei uns im kalten Norrrdlicht nicht wachsen würde, so dass wir aus der Rolle der Barbaren eigentlich nie herausgefunden haben).

Der Stadtteil verrät also nicht nur, wie groß schätzungsweise der Geldbeutel des Gesprächspartners ist und wie hoch sein Jahreseinkommen sein dürfte, sondern auch, in welchem gesellschaftlichem Umfeld er sich bewegt, was für eine Ausbildung er durchlitten hat und wie es um sein partnerschaftliches Seelenheil bestellt ist.

Eine Wohnung in Seoul zu suchen, ist leicht. Es gibt keinen Wohnungsmarkt in den Zeitungen oder Online-Angebote oder öffentliche Aushänge auf dem Campus, wo man sich einen Überblick verschaffen könnte. So bleibt als einzige Möglichkeit der Gang zu einem Budongsan (Immobilienmakler) übrig. Diese Wohnungsvermittler gibt es wie Sand am Meer, an jeder Straßenecke haben sie ihre Büros eingerichtet, die wie folgt aussehen:

Einen Budongsan erkennt man schon von weitem daran, dass entweder alle Jalousien heruntergelassen sind oder man ungehinderte Sicht auf ein schmales Büro hat, in dem eine nicht mehr ganz so junge, aber auch noch nicht so richtig alte Person (männlich, weiblich) sitzt, die angestrengt auf einen Computerbildschirm starrt. An der ganzen Außenfassade kleben Unmengen von weißen DIN A4-Seiten, auf denen die Wohnungsangebote als Kurzfassung beschrieben sind.

Die Inneneinrichtung dieser Maklerbüros, die ich sah, bestand meist aus einem großen abgenutzten Ledersofa, auf denen ein bis drei Männer saßen und rauchten oder Zeitung lasen und irgendwie zum Inventar dazu zu gehören schienen. Wahrscheinlich werden diese Büros nur mit rauchenden zeitunglesenden älteren Herren vermietet, damit es nicht ganz so öde aussieht, wenn man hereinkommt.

Eine bezahlbare Wohnung in Seoul zu finden, ist schwer. Ein sogenannter One-Room (der englische Terminus ist in die koreanische Alltagssprache genauso übernommen worden, manchmal hört man auch "Wonluhm", aber gemeint ist das gleiche) kostete in den nordöstlich gelegenen Stadtteilen Seouls Anam und Bomun im Januar 2007 ab 500.000 Won (umgerechnet 410 Euro) und dabei handelt es sich um einen ca. 15-20 qm großen Wohn- und Schlafraum, der z.T. möbliert ist und Herd, Spüle und Kühlschrank besitzt. Ein Bad und ein Mini-Vorraum, um sich die Schuhe vor dem Betreten der mit einer Ondol beheizten Wohnfläche auszuziehen, komplettieren das Ganze.


Was auf diesem Foto vielleicht noch geräumig aussieht, schmilzt in der Realität auf ein Minimum an Raum zusammen.


Im Preis nicht enthalten waren die Nebenkosten (Strom, Gas, Heizung, Wasser, Telefon, Internet), die zwischen 10-20% der Gesamtmiete ausmachen können. Die Preise für ein Two-Room (also eine Zwei-Zimmer-Wohnung) verdoppeln sich fast.

Natürlich geht es noch billiger in den sogenannten Hasukjib (interessanterweise wird in diesem Artikel auf den Fotos nie das ganze Zimmer gezeigt). Hier ein zweiter Erfahrungsbericht. Vor allem Studenten mieten sich für eine gewisse Zeit in diesen Zimmerchen ein, denn im Preis sind zwei Mahlzeiten (Frühstück, Abendessen) inbegriffen.

Mal abgesehen davon, dass die Immobilienmakler wohl überall auf der Welt etwas abgehalftert aussehen und sich so bewegen, als hätten sie die beste Zeit ihres Lebens schon hinter sich, tragen sie sehr oft eine Verschwörermiene herum, mit der sie zeigen wollen: Ich hätte ja eigentlich noch was besseres als diesen One-Room zu bieten, aber das kostet 'ne Kleinigkeit. Kann aber auch an meiner Mieter-Perspektive liegen, dass ich solche Gedanken habe.

Das Sympathischste passierte allerdings bei dem jungen Chef eines "Livingtels" (eine Zusammensetzung aus den Wörtern Living und Hotel), der erstmal gemütlich einen Tee kochte - also in Pappbecher Teebeutel mit heißem Wasser aus dem Trinkwasserspender übergoß - und sich dann zum großen Palaver niederließ. Während des Gesprächs holte er die Miniaturausgabe eines Aktenvernichters hervor, durch dessen Schlitz maximal ein Briefumschlag passte und leierte dann die Papierhüllen, in denen die Teebeutel aufbewahrt waren, seelenruhig durch das Maschinchen. Kleine Papierschnitzel sammelten sich in dem Auffangbehälter aus Plastik. Ich schaute fasziniert zu. Das hatte Stil, das hatte Größe. Niemals wäre ich auf so eine Idee gekommen!

Was wollte dieser Mann vernichten? Was verheimlichte er durch sein wunderliches Tun? Wurde er wegen überzogener Mietforderungen schon von den Behörden gesucht und versuchte nun Belege dafür zu vernichten, dass ich einen Tee bei ihm getrunken hatte? Wurde ich gerade Zeuge, wie wertvolle Beweisstücke direkt vor meinen Augen unbrauchbar gemacht wurden?

Ich nahm den One-Room dann doch nicht.